Die Sektorkopplung, also die Verzahnung von Strom, Wärme und Mobilität, ist für ein zukunftsfähiges Energiesystem unerlässlich. Gerade für Stadtwerke bieten sich hier interessante Möglichkeiten das eigene Geschäftsmodell zu erweitern, den Marktauftritt zu steigern und dabei gleichzeitig ihren Beitrag für das Gelingen der Energiewende zu leisten. Wir haben über 100 Energieexperten aus Beratungsunternehmen, Stadtwerken und energienahen Dienstleistern zu drei speziellen Bereichen der Sektorkopplung befragt, und zwar der Energieerzeugung, dem Wärmemarkt und dem Verkehrssektor. In diesem Artikel geben wir einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen in diesen drei Bereichen, basierend auf den Umfrageergebnissen.
Lange wurde Gas aufgrund des relativ geringen CO2-Gehalts als ideale Brückentechnologie für die Energiewende gehandelt. Jetzt droht die Gaswirtschaft durch die zunehmende Elektrifizierung im Rahmen der zunehmend ambitionierteren Dekarbonisierungsziele „rechts überholt“ zu werden – mit zunehmender Unsicherheit für Geschäftsmodelle und Investitionen im Gassektor. Wir zeigen, dass eine solche Entwicklung nicht unabwendbar ist, wenn es der Gaswirtschaft gelingt, die vorhandenen Chancen clever zu nutzen. Dabei spielt die vorhandene Infrastruktur die zentrale Rolle. Zur Nutzung der Chancen ist aber ein Paradigmenwechsel in Politik, Regulierung und Gaswirtschaft notwendig – dessen Eckpunkte wir am Ende dieses Beitrags auflisten.