von Dr. Patrick Dahmen
Der Niedrigzins ist keine Phase mehr, sondern hat sich zum Normalzustand entwickelt. Mit Blick auf die zentralen Treiber der Zinsentwicklung, insbesondere das erwartete Wirtschaftswachstum sowie die demographischen Entwicklungen in den entwickelten Wirtschaftsnationen, ist zukünftig nicht von einem stark ansteigenden Zinsniveau im Euro-Raum auszugehen.
Trotz Niedrigzinsen den LTV im Blick behalten
von Andreas Segal
Geld ist zurzeit billig wie nie zuvor, – für kapitalintensive Unternehmen wie in der Immobilienwirtschaft eine große Versuchung. Schließlich lernt jeder BWL-Student im ersten Semester, dass sich die Eigenkapitalrentabilität durch Aufnahme von Fremdkapital „hebeln“ lässt, vorausgesetzt, der Fremdkapitalzins ist niedriger als die Rendite des Investments.
Mitte der 1960er Jahre startete die Deutsche Bundesbahn eine viel beachtete Kampagne mit dem Slogan „Alle reden vom Wetter. Wir nicht.“ An den Finanzmärkten war das Wetter nie vorrangiges Sujet. Höchstens wenn extreme Witterungsereignisse Auswirkungen auf die Geschäfte von Versicherungsunternehmen hatten. Dagegen hat sich die historische lange andauernde Niedrigzinsphase zum Dauerthema im Finanzsektor entwickelt. Längst leiden nicht mehr nur die klassischen Betroffenen, wie Versicherer, Pensions- und Bausparkassen, darunter. Der Morbus Niedrigzins breitet sichinzwischen auch in großen Teilen der Bankenbranche aus.
Welchen Einfluss hat die andauernde Niedrigzinsphase auf den Diskontierungszins für IAS 19-Zwecke? Sollen Unternehmen den Zinssatz selbst ableiten? Müssen Pensionsversprechen flexibler gestaltet werden? Interview mit Herr Dr. Martin Schloemer, Accounting Principles & Policies, Bayer AG, Referent auf der 16. Jahrestagung Praxisforum Rechnungswesen in Frankfurt.