Mit Kreativitätstechniken das passende Weihnachtsgeschenk finden

09.12.2013Personal & ManagementKreativitaet, SabineFlechner

Kreativ querdenken – Was ist das eigentlich?

Querdenken ist das Gegenteil von Geradeaus-Denken. Querdenken ist kreatives Denken, abseits von üblichen Wegen und gelernten Lösungsansätzen. Neben einigen Theorien über kreatives Denken und dazu gehörige psychologische Prozesse haben wir aus dem Seminar Querdenken vor allem eines mitgenommen: Zahlreiche Anregungen für die Praxis. Sehen Sie hier ein paar Kreativitätstechniken im beispielhaften Einsatz auf der Suche nach einem passenden Weihnachtsgeschenk...

Kreativität - Schlüsselqualifikation der Zukunft!

Kleine Auswahl praktischer Methoden, die bei der Lösung von Problemen und Problemchen behilflich sein können:

Ihr Thema: Sie suchen gerade ein Weihnachtsgeschenk für eine ganz besondere Person, und wissen so überhaupt nicht, was Sie schenken könnten? Starten Sie mit der Methode I:

I. Die semantische Intuition

Diese Kreativtechnik können Sie mit mehreren Personen oder - um sie auf dieses Beispiel anzuwenden - auch alleine durchführen.

1.    Erster Schritt: Da Sie die Person ja sicher kennen, versetzen Sie sich einen Augenblick in ihre Lage und sehen Sie die Welt aus Ihren Augen. Dann skizzieren Sie sie mit einigen Eckdaten, zB:

  • Sportlich – spielt Tennis & Fußball
  • Mag gutes Essen, kocht auch selbst
  • Trinkt gerne besonderen Wein
  • Malt gerne
  • Ist ein visueller Typ

2.    Sammeln Sie möglichst viele Begriffe aus diesen Umfeldern, zum Beispiel Kochschürze, Courtticket, Essenseinladung, Weindegustation, Kochbuch, Fussballabend, Dekanter, Pinselreiniger, Klarlack, Farbkaleidosko, Fotokamera, Kochkurs etc..  Schreiben Sie alle Begriffe in zwei Spalten auf ein großes Blatt Papier oder auf Kärtchen. Dabei trennen Sie Doppelbegriffe: Pinsel und Reiniger, Wein und Degustation usw.. Ihnen fallen bestimmt noch viel mehr Begriffe ein!

3.    Bilden Sie neue Worte durch neue Zusammensetzungen der Worte: Koch-Kamera, Wein-Schürze, Farb-Buch, Foto-Kurs, Fussball-Kaleidoskop Court-Reiniger ….

4. Bewerten Sie einzelne Alternativen als brauchbar, dabei lassen Sie auch weitere Inspiration zu:

  • Kochkamera – hört sich merkwürdig an, könnte aber abstrahiert zu einer Fotodokumentaion der schönsten Rezepte führen…
  • Weinschürze kann man auch zu einem Weinflaschen-Ausgussaufsatz zur Sauerstoffanreicherung sagen. Oder drucken Sie den schönsten Wein – vielleicht mit Anekdoten oder Zitaten auf eine Schürze und erhalten so ein individuelles Exemplar…
  • Farbbuch – Farblehre, Malkurs, Ausstellungsbesuch ...

Spinnen Sie den Faden so lange weiter bis Ihnen gefällt, was dabei herauskommt. Wichtig ist, dass Sie Zwischenergebnisse festhalten, um Ideen daran knüpfen zu können. Falls Ihnen die gesammelten Begriffe bis jetzt noch nicht die zündende Idee gebracht haben, setzen Sie eine weitere Technik darauf, z.B. die

II.    Osborn-Checkliste

Weihnachten, Geschenkestress, Termindruck - Hier dreht ja so mancher „am Rad“… Wir drehen bei dieser Methode an allen Rädchen – und beginnen damit, in dem wir Gleiches suchen:

  • Was ist ähnlich? Was ist genauso gut wie eine Kochschürze? Ein schönes Küchentuch. Was ist aus dem gleichen Material? Ein Tischtuch. Welche Parallelen gibt es … zb zu einem Bademantel?
  • Abstrahieren: Welche anderen Anwendungsmöglichkeiten gibt es? Kann man eine Kochschürze auf den Kopf setzen? Was müsste man ändern, um die Kochschürze auch als Tasche zu verwenden?
  • Anpassen? Welche anderen Ideen kommen Ihnen bei der Kochschürze. Halt, hier nehmen wir jetzt ein anderes Wortbeispiel, zb dem Malkurs? Gibt es einen Malkurs mit besonderem Highlight?
  • Verändern! Vergrößern, ergänzen, verkleinern, ersetzen Sie zB anstatt Rezeptbuch ein digitales Ideenbuch, eine App, ein Tablet in Kochschürze, also einer Schutzhülle in Kochschürzenlook….

Von den ganzen Ideen erschlagen, aber es ist noch keine "zündende" dabei? Holen Sie sich Unterstützung:

III. Mit der Methode „Fragen Sie Persönlichkeiten“ sehen Sie die Dinge einmal aus einer völlig anderen Perspektive:

Was würde Clint Eastwood Ihrer „Person“ schenken? Was wäre die Empfehlung von Karl Marx oder dem Dalai Lama? Schlüpfen Sie in die Haut einer berühmten Persönlichkeit. Fühlen Sie sich zuerst dort ein, werden Sie zu dieser Person. Wie steht sie da, wie ist die Haltung? Schließen Sie die Augen und lassen Sie alles an sich und  um sich herum zu der Umgebung dieser Person werden. Was fühlt die Person, wie sieht und hört sie die Welt? Welche Eigenschaften hat diese Person, was denkt sie über sich und andere? Wenn Sie ganz „die berühmte Persönlichkeit“ sind, schauen Sie auf die Person, die beschenkt werden soll und sagen Sie drei Dinge, die Sie als VIP empfehlen!

Und, Sie ahnen es schon, falls immer noch nicht das überzeugende, das richtige Geschenk dabei sein sollte – machen Sie weiter…. Lassen Sie Ihre Gedanken kreisen, fliegen, denken Sie kreuz und denken Sie quer. Denken Sie zwischendurch ruhig mal an etwas völlig anderes – das Hirn mag Abwechslung – und kommen dann zurück zur Aufgabe – So manche Idee stellt sich in genau diesem Moment, in dem sich Ihre Gehirnströme in einer Alpha-Phase befinden, ein!

Für meinen Teil schwanke ich jetzt zwischen Tablet in Waffelpikeéhülle und einem Fotobuch mit CloseUps der leckersten Menüs des Jahres zum Nachkochen. Oder einem Malkurs… Oder… Aber  wir haben ja noch 14 Tage bis zur Bescherung!

Viel Glück beim Geschenke suchen & kaufen, viel Spaß beim Ausprobieren verschiedener Kreativitätstechniken, und vor allem viel Freude beim Schenken!

Übrigens: Diese Techniken funktionieren auch für "ernsthafte" Überlegungen wie neue Produktideen, und nicht nur zu Weihnachten! Eine sehr gute Übersicht über mehr als 20 Techniken mit vielen Anwendungsbeispielen gibt Ihnen unser Referent Sven Poguntke im Seminar Querdenken.

 

Autor: Sabine Flechner, Online Marketing Manager, EUROFORUM | Sabine Flechner auf XING