Feedback und Lob
Fast die Hälfte der Mitarbeiter gab an, dass fehlendes Lob und Feedback ein Grund für ihre eingeschränkte Einsatzbereitschaft darstellen. Jeder Dritte bemängelte schlechte Arbeitsorganisation und das Bevorzugen einzelner Kollegen. Die erschreckende Zahl von 39% hat in der Vergangenheit bereits wegen Schwierigkeiten mit dem Chef den Job gekündigt. Hier wird deutlich, welchen Einfluss gute Mitarbeiterführung auf die Produktivität hat. Ohne monetäre Aufwendungen können Ergebnisse deutlich gesteigert werden.
Mit Wertschätzung steigt die Loyalität zum Arbeitgeber, Fehler, Einschnitte, kleine Missstände werden eher verziehen. 98% der zufriedenen und motivierten Mitarbeiter sind nach eigenen Angaben zu Höchstleistungen bereit. Dagegen sind nur 11% der desillusionierten und frustrierten Beschäftigten uneingeschränkt leistungsbereit.
Verhältnis zum Chef
Trotz Verbesserungsbedarf wird das Verhältnis zum Vorgesetzten nicht negativ bewertet. Immerhin gaben fast zwei Drittel an, dass sie die Erwartungen und die Belange des Chefs nachvollziehen können. 66% bekommen die Unterstützung, die sie für die fachliche Erledigung ihrer Aufgaben benötigen. Eine Diskrepanz klafft allerdings zwischen der Einschätzung des eigenen Führungsstils und den Bewertungen der geführten Mitarbeiter. Während 87% der Chefs sich als guten oder hervorragenden Vorgesetzten empfinden, sehen Mitarbeiter in den vorgenannten Bereichen Verbesserungsbedarf.
Fazit
Gelegentliche Weichenstellung der eigenen Arbeit ist für junge, erfahrene und alteingesessene Führungskräfte ein Qualitätsmerkmal. Der Abgleich von eigenen Erwartungen und dem Fremdbild der geführten Mitarbeiter dient dazu, den sich wechselnden Rahmenbedingungen im Unternehmen auch im Führungsverhalten Rechnung zu tragen. Seminare, Trainings oder Coachings können eine gute Hilfestellung leisten und bringen auch für die Führungskraft einen erheblichen Motivationsschub.
Autorin: Judith Rodig, Senior-Konferenz-Managerin, EUROFORUM