Kritikgespräche: Der professionelle Umgang mit „heißen Eisen“

Unser individuelles Verhalten als Führungskraft ist nicht beliebig. Wir haben unseren eigenen Stil und unsere eigene „Landkarte“ von der Welt. Wir haben erkennbare Ecken und Kanten, Macken und Muster, in denen wir uns verhalten. Dasselbe gilt für unsere Mitarbeiter. Wenn wir davon wissen und uns darauf einstellen, werden wir flexibler im Verhalten und erfolgreicher in der Kommunikation und in der Teamführung.

Kritikgespräche: Der professionelle Umgang mit „heißen Eisen“

Jeder kann gut mit Seinesgleichen. Da sind wir auf der gleichen „Wellenlänge“. Doch im Berufsleben treffen wir auf Menschen, die anders gestrickt sind. Der andere ist anders, also muss ich ihn auch anders behandeln, als ich selbst behandelt werden möchte. Dies gilt besonders für Feedback und Kritikgespräche.

Wozu sind Kritikgespräche wichtig?

  • Als Hilfen, neue Lösungen und Verbesserungen zu finden
  • Als Rückmeldung, um die eigene Wirkung einschätzen zu lernen
  • Als frühzeitige Konfliktprophylaxe, bevor sich Kritikpunkte im Untergrund ansammeln und aufschaukeln (vgl. „Mobbing“)
  • Damit sich der Ärger nicht aufstaut und nach innen geht (krank oder depressiv macht) oder sich an falschen Stellen Luft macht

Was konstruktives Kritisieren erschwert:

  • automatische Konfliktmuster wie „Ausrasten“ oder „Einschnappen“
  • Angst, die andere Person zu kränken
  • Eigene Scheu vor Konflikten und Kritik
  • Aufgestaute Wut oder lange „Mängellisten“
  • Empfindliche oder angegriffene Beziehungsebene zwischen den Beteiligten
  • Hierarchie- oder Abhängigkeitsverhältnisse
  • Fehlende „Streit- oder Kritikkultur“ untereinander

Checkliste für konstruktive Kritikgespräche

  1. Stellen Sie sich auf das individuelle Verhaltensmuster Ihres Gegenübers ein (siehe hierzu die Seminarinhalte zum Thema Teamführung).
  2. Achten Sie darauf, dass das Gespräch unter vier Augen stattfindet.
  3. Kritisieren Sie (erst wenn sich die „emotionalen Wogen“ geglättet haben) relativ zeitnah zum Ereignis.
  4. Achten Sie auf eine gute Beziehungsebene, vermeiden Sie Vorwürfe und Verallgemeinerungen („immer“, „nie“, „alle“).
  5. Kritisieren Sie sachlich, auf der Basis von Fakten und nicht auf Grund von Vermutungen oder Hinweisen Dritter.
  6. Kritisieren Sie kurz und deutlich, möglichst nur einen Punkt.
  7. Lassen Sie Ihrem Gegenüber Raum, seinen eigenen Standpunkt darzulegen.(Redezeit: 50% : 50%)
  8. Schließen Sie das Gespräch mit einer gemeinsamen Lösung oder klaren Zielvereinbarungen ab.

 

Autorinnen: Gabriele ten Hövel und Carola Krause,  Profitraining- Seminare & Coaching, Schwedeneck.  www.profitraining.net

Kontakt: Ingrid Della Giustina, Senior Konferenz Manager EUROFORUM | XING

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