Deutschland soll Vorreiter bei IT-Sicherheit werden
Die Bundesregierung hat es sich im Koalitionsvertrag und zuletzt auch in der Digitalen Agenda 2014 – 2017 zum Ziel gesetzt, Deutschland zum führenden Standort im Bereich IT-Sicherheit zu machen. Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat dazu Ende vergangenen Jahres den Kabinettsentwurf für einIT-Sicherheitsgesetz vorgestellt. Der Entwurf sieht neue gesetzliche Regelungen, insbesondere im Hinblick auf die IT-Sicherheit sogenannter kritischer Infrastrukturen vor.
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Die deutsche Internetwirtschaft befürwortet grundsätzlich die Pläne des Innenministers, Deutschland zum führenden Standort im Bereich IT-Sicherheit auszubauen. Dies kann Deutschland einen Standort- und Wettbewerbsvorteil im europäischen und internationalen Markt für innovative Sicherheitslösungen und Anwendungen bringen. Der Fokus der gesetzgeberischen Bestrebungen sollte dabei aber stärker als bisher auf die kritischen Infrastrukturen und deren Betreiber gelegt werden. Die Auferlegung zusätzlicher Verpflichtungen für bereits regulierte Telekommunikations- und Telemediendienstanbieter ist nicht notwendig und vor allem nicht gerechtfertigt. Dies bedeutet für die betroffenen Unternehmen, die ohnehin bereits seit Jahren gesetzliche und darüber hinausgehend auch freiwillige Sicherheitsverpflichtungen erfüllen, eine zusätzliche Belastung.
Internetwirtschaft beweist Eigeninitiative
Die deutsche Internetwirtschaft kennt mögliche Sicherheitsrisiken, trifft präventive Maßnahmen und wappnet sich durch Innovationen für die Zukunft. Eine zukünftige Aufgabe für die Industrie könnte auch darin bestehen, allgemein verständliche Produkte und Verfahren zu entwickeln, die eine „Ende zu Ende“ Verschlüsselung zur Standardübertragung machen. Laut aktuellem eco Report „IT Sicherheit 2015“ gehen heute schon 44 Prozent der von eco befragten 280 Fachleute davon aus, dass die Bedrohungslage für deutsche Firmen weiter wachsen wird. Dementsprechend kalkulieren 59 Prozent der Sicherheitsexperten bereits in diesem Jahr steigende bis stark steigende Ausgaben für Datenschutz und IT-Sicherheit ein. Der Verband der deutschen Internetwirtschaft führt diese rasante Entwicklung in erster Linie auf das gesteigerte Sicherheitsbewusstsein der deutschen Firmen zurück.
IT-Sicherheit betrifft uns alle
Da die Digitalisierung alle gesellschaftlichen Bereiche durchdringt, ist IT-Sicherheit auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Statt einzelne Branchen und Unternehmen als „Sündenböcke“ herauszugreifen und allein in Verantwortung zu nehmen, sollte die Bundesregierung hier einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen. Eine Verbesserung der IT-Sicherheit muss alle IT-Bereiche berücksichtigen und einbeziehen, sei es Software oder Hardware. Vor allem aber muss auch das Bewusstsein der Anwender und Nutzer für IT-Sicherheit weiter sensibilisiert und gestärkt werden.
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Autor: Prof. Michael Rotert, eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e. V.