Welche Handlungsfelder für EVUs jetzt wichtig sind

Die digitale Transformation wird die Energiebranche radikal verändern. Es ist nicht die erste Zäsur für eine Branche, die sich in den vergangenen Jahren angesichts einer Vielzahl neuer politischer Vorgaben immer wieder neu aufstellen musste. Im Zuge dieser Entwicklung und der gleichzeitigen nachhaltigen Umstellung auf erneuerbare Energien sind Stadtwerke und Versorger jetzt gefordert, neue IT-Strategien zu entwickeln:

•    Bei ihren Geschäftsfeldern und -modellen
•    Bei den neuen Möglichkeiten der Kundenkommunikation
•    Bei ihren internen Prozessen und der unternehmenseigenen IT-Infrastruktur

Strategieentwicklung für Unternehmen – auch und gerade in der Energiewirtschaft – heißt heute vor allem die systematische, erfolgreiche Integration digitaler Technologien und Prozesse in die Unternehmens-DNA. Und so gehen EVUs einen (IT-)Schritt nach dem anderen

Nutzen Sie digitale Prozesse für Ihr Geschäft!

Einerseits stehen zwar bei Energieversorgern im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung ganze Geschäftsbereiche und Geschäftsstrategien, die bisher den Unternehmenserfolg gesichert haben, auf dem Prüfstand. Andererseits können Versorger z.B. von der massiven Zunahme des Datenvolumens im Zuge des digitalen Monitoring von Energieprozessen profitieren und sich neue Geschäftsfelder aufbauen. Hier sind besonders datengetriebene Geschäftsmodelle vielversprechend: Stadtwerke können in einigen Jahren sicherlich noch vieles andere mehr als „nur“ Energie verkaufen. Sie bieten ihren Kunden dann vernetzte Dienstleistungen im Bereich der Elektromobilität, der autarken Energieerzeugung oder der Energieeffizienz - Stichwort „Smart Services“.

Nutzen Sie digitale Kanäle für Ihre Kundenbindung!

Die Digitalisierung ist bereits in vielen Lebensbereichen der Kunden fest verankert. Deshalb wird auch die medien- und zeitunabhängige Nutzung von web-basierten Servicekanälen zu Energiedienstleistern selbstverständlich erwartet. Gleichzeitig steigt durch die Flexibilisierung des Marktes mit Lieferantenwechsel und smartem Verbrauchsmanagement der Kommunikationsbedarf der Kunden stark an. Diese Entwicklungen müssen Versorger unbedingt verstehen und aufgreifen, um Teil der digitalen Welt des Kunden zu werden. Zum Beispiel durch die Investition in Multi-Channel-Plattformen, CRM-Lösungen, digitale Kundenbindungslösungen oder dem Aufbau von Self Service Plattformen.

Optimieren Sie mit digitalen Werkzeugen Ihre Unternehmensprozesse!

Sowohl die technologische Infrastruktur als auch Prozesseffizienz werden zukünftig Grundvoraussetzung für unternehmerischen Erfolg sein. Deshalb sollten Unternehmen zum einen jetzt ihre IT-Infrastrukturen, Technologien, Daten und Anwendungen auf die veränderten Prozesse ausrichten und andererseits unternehmensinterne Prozesse mit Hilfe neuer digitaler Werkzeuge optimieren, beispielsweise im Bereich des Dokumenten Managements oder bei Collaboration Solutions. Hierzu sollten strategische Partnerschaften mit IT- und Technologiepartnern wesentliches Element der Geschäftsentwicklung und strategischen Planung sein.

Autor: Matthias Moeller, Vorsitzender der Geschäftsführung der arvato Systems perdata GmbH