Auch reine Marktberichte, in denen die Angebots- und Nachfragesituation beschrieben und Kauf- sowie Mietpreisentwicklungen hinterfragt werden, konzentrieren sich auf die sogenannten Top-Städte, zu denen in der Regel Berlin, Hamburg, München, Frankfurt a. M., Köln, Düsseldorf und Stuttgart gezählt werden. Aber auch in auf den ersten Blick benachteiligten demographischen B-Standorten drehen inzwischen die Bevölkerungstrends, allerdings sind hier in den Statistiken Engpässe bislang selten ersichtlich. Wichtig ist es festzustellen, dass der aktuelle Wohnungsboom nicht vorrangig, wie oft berichtet, auf das historisch niedrige Zinsumfeld mit fehlenden Alternativanlagen, sondern auch auf eine nicht vorhergesehene Nachfrageentwicklung nach Wohnraum bei gleichzeitiger Neubau-Zurückhaltung zurückzuführen ist.
In manchen Metropolen hat sich das Preisniveau von Portfolios und Einzelwohnungen von der realistischen Mieterwartung gelöst. Strategische Investitionsüberlegungen müssen also stärker darauf ausgerichtet sein, Standorte zu identifi zieren, in denen der demographische Wendepunkt vorerst durchschritten ist, und Leerstände durch Rückbau und Vermietung stark reduziert wurden. Es müssen dann solche Standorte ermittelt werden, die noch erkennbare Miet- und Preispotentiale aufweisen und mittels eines qualifi zierten Managements gehoben werden können.
Das Ergebnis: auch Städte außerhalb der großen Metropolen haben Stärken und bieten Chancen. Investitionen in Wohnraum können hier erfolgreich und speziell zur Portfoliodiversifi kation sinnvoll sein. Letztlich sind bei immobilienwirtschaftlichen Investitionen immer die jeweiligen Makro-, Mikro- und Objekteigenschaften zu betrachten, um die richtige Entscheidung treff en zu können. Für weiterführende Informationen steht Ihnen die Broschüre „Investmentpotenziale von Wohnungsmärkten in zweiter Reihe“ zum Download auf www.zbi-ag.de zur Verfügung. Dieser Marktbericht entstand in Zusammenarbeit mit der NAI apollo valuation & research GmbH.
Thomas Wirtz, FRICS, Vorstand der ZBI Zentral Boden Immobilien AG
Dieser Beitrag ist Teil der aktuellen Ausgabe des Handelsblatt Journals „Immobilienwirtschaft“, das Sie hier erhalten können