Welche Freiheiten sollte man seinem Arbeitnehmer geben

28.09.2020Personal & Management
Kennen Sie das Sprichwort: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser?
Diese These sollte ein wenig modernisiert werden, da das Sprichwort aus dem 19. Jahrhundert ist und in Zeiten von Corona und der voranschreitenden Digitalisierung nicht mehr ganz dem Maß der Dinge entspricht. Der Transformationsprozess schritt schon immer schnell voran, doch durch Covid-19 erleben wir eine nie dagewesene Geschwindigkeit.
 
Doch was ist eigentlich die Digitalisierung in der Arbeitswelt? Durch Serverbasierte Fernzugriffe ist es heutzutage möglich, von überall auf die Daten des Unternehmens zurückzugreifen. Dies sorgt dafür, dass man auch Ortsungebunden arbeiten kann, ob zu Hause, während einer Reise oder im Kaffee um die Ecke. Oft wird nur eine Internetverbindung benötigt, um seinen Pflichten nachzugehen.
 
Zurück zum Vertrauen. Wie lässt sich dieses in der heutigen Zeit definieren? 60% der Unternehmen greifen auf Zeiterfassung zurück, doch hilft dies überhaupt bei der Produktivität der Arbeitnehmer oder ist Vertrauensarbeitszeit der Schlüssel zum Erfolg?
  
Vertrauensbasierte Arbeitszeiten bedeuten im Wesentlichen, dass Mitarbeiter ihre Arbeitszeiten weitgehend unabhängig organisieren können. Der Arbeitgeber bestimmt nur die Anzahl der Arbeitsstunden pro Woche oder Monat, nicht die Start- und Endzeit. Es geht nicht darum, die Arbeitszeit zu überprüfen, sondern zu glauben, dass die vereinbarten Aufgaben erledigt werden. 
 
Ein weiteres, etwas eingeschränkteres Modell, wäre die Form des Gleitzeitmodells. Bei diesem können Sie als Arbeitgeber grundsätzlich eine Kernarbeitszeit definieren und dann den Mitarbeitern mitteilen, dass sie beispielsweise morgens zwischen 07:00 bis 10:00 Uhr beginnen können und die Arbeit frühstens um 15:00 Uhr beenden dürfen, entsprechend des Beginnes des Arbeitstages. In diesem Rahmen können die Mitarbeiter die Arbeitszeiten anpassen.
 
Solch ein Gleitzeitmodell, bringt viele Vorteile für den Arbeitnehmer mit sich, zum Beispiel:
  • Arbeit und Privatleben des Arbeitnehmers lassen sich besser vereinbaren
  • Arbeitszeiten werden angepasst
  • Der Arbeitsweg wird einfacher – Stau kann vermieden werden
  • Größere Motivation durch Flexibilität 
 
Zu guter Letzt, gibt es noch die Alternative Homeoffice.
 

Ist Homeoffice sinnvoll?

Dies ist in der Forschung umstritten. Einerseits fühlen sich Mitarbeiter im Homeoffice produktiver, da sie nicht so häufig von Kollegen unterbrochen werden wie im Büro, jedoch missen sie auch die kurzen persönlichen Absprachen im Büro. Das Privatleben lässt sich besser organisieren, da der Arbeitsweg entfällt.
 
Zudem kann sich jeder einzelne Arbeitnehmer seine Zeit besser einteilen: Ein kurzer Spaziergang in den Park nach dem Mittagessen, dafür am Abend noch das Meeting vorbereiten – das lässt sich von zu Hause schneller koordinieren.
 
Um jedoch die ideale Mischung hinzubekommen, wäre ein Wechsel von einem Büroarbeitstag und Homeoffice ideal. Konzentriert aus dem heimischen Office arbeiten und ab und an mit den Kollegen im Büro persönlich sprechen.
 
Kontrolle ist gut, aber Vertrauen ist besser, denn die Statistiken belegen, dass sich die Mitarbeiter wesentlich wohler in ihrem Arbeitsverhältnis fühlen und in derselben Zeit mehr geschafft bekommen.