
Heikle Situationen erkennen...
Erfahren Sie, wie Sie heikle Situationen schnell erkennen und unter Kontrolle bringen.
Konflikttypen:
Es gibt unterschiedliche Charaktere, die für Konfliktpotenzial im Berufsalltag sorgen können. Für jeden ist ein anderer Typ der Auslöser, aber man kann grob schematische Unterteilungen machen. Zum Beispiel:
- Der Nörgler: Pessimist, nörgelt an allem herum, sieht keine Chance auf Besserung. Sein Verhalten ist anstrengend, weil er die Stimmung und die Motivation im Team torpediert.
- Der Schlaumeier: Er muss immer das letzte Wort habe. Seine übertriebene Sorgfalt und Kontrollsucht kann hilfreich sein, er übertreibt es aber auch gerne mal damit.
- Der Narzisst: Er ist der Größte und Beste. Seine Stärke ist die Selbstvermarktung, sein Ziel ist der eigene Ruhm. Er steht gerne im Mittelpunkt, ist nur bedingt teamfähig. Der dauernde Geltungsdrang macht ihn anstrengend.
- Der Empfindliche: Er nimmt alles sehr schnell persönlich und ist dann eingeschnappt. Bei kann ein falsches Wort schon eine nationale Katastrophe auslösen. Dass man ihn deswegen nur ganz vorsichtig behandeln darf, macht ihn anstrengend.
Egal, welcher Typ Sie zur Weißglut bringt, Konflikte treten einfach dann und wann auf. Schließlich verbringt man im Normalfall den größten Teil seiner Zeit im Büro mit den Kollegen. Und um ein harmonisches Zusammenleben zu gewährleiten, sollten Konflikte so schnell wie möglich zur Sprache gebracht und gelöst werden.
Lösung von Konflikten
Zunächst lassen sich ein paar allgemeine Empfehlungen für die mögliche Lösung von Konflikten abgeben:
- Sich den Konflikt bewusst machen: Ursachenanalyse, Ist-Analyse, eigene Ziele klären
- Die Sichtweise des Konfliktpartners verstehen wollen: Ursachen, Ist-Analyse, Ziele, Interessen des Konfliktpartners
- Die eigenen Handlungsmöglichkeiten (Optionen) prüfen: Fähigkeiten, Einflussmöglichkeiten, juristische Situationen
- Die Optionen des Konfliktpartners abschätzen (mit dem Konfliktpartner darüber reden)
- Den Konflikt umgehend angehen: mindestens eine Nacht darüber schlafen, dann aber aktiv werden
- Den Konflikt eingrenzen:
- psychologisch: Spannungen in der Beziehung reduzieren
- sachlich: Themen eingrenzen
- Den Konfliktpartner das Gesicht wahren lassen: Konflikt nicht vor Unbeteiligten öffentlich austragen: Gespräch unter vier Augen, Betroffene an runden Tisch holen
- Gewinner-Gewinner-Situation anstreben (Interessenausgleich)
- Vereinbarungen für die Zukunft treffen
- Entscheidungen treffen und durchführen
Umgang mit Widerständen bei der Konfliktlösung
Trotz dieser Empfehlungen, trifft man trotzdem oft auf Widerstände während der Konfliktlösungsphase. Nicht jeder Kollege ist in der Lage sich entsprechend auf diesen Prozess einzulassen. Oder vielleicht möchte er/sie das auch gar nicht. Und auch dieser Ablehnung müssen Sie begegnen. So können Sie vor allem verdeckte Widerstände erkennen:
Konfliktsignale für verdeckte Widerstände
- „Körpersprache“: Mimik, Gestik, Tonfall, Augenkontakt, Körperhaltung, räumliches Verhalten
- Sticheln, Ironie, Sarkasmus
- Sich hinter anderen „verstecken“
- Resignation „ist mir doch egal“
- Sturheit, Dienst nach Vorschrift
- Häufiges Betonen von Richtlinien
- Auseinandersetzungen aus dem Weg gehen
- Nur schriftliche Kommunikation
- Keine eigenen Ideen einbringen
- Vermeiden des persönlichen Kontakts
Und so können Sie mit verdeckten Widerständen umgehen:
- Beobachtungen über Konfliktsignale als Ich-Botschaften mitteilen
- Bereitschaft zeigen, Kritik anzunehmen
- Zur Kritik auffordern
- Ernst nehmen
- Negative Gefühle (Angst, Ärger, Wut, Misstrauen usw.) akzeptieren (nicht ausreden wollen)
- Zu Lösungsvorschlägen auffordern
- Gemeinsame Vereinbarungen treffen
Konflikte zu lösen und zu bewältigen ist nicht einfach und kann viel Zeit und Nerven kosten. Aber es gibt wohl keinen besseren Weg, Gesprächs- und Motivationstechniken zu üben und zu vertiefen, als im täglichen Arbeitsumfeld mit den Kollegen im Büro. Versuchen Sie dem Ganzen offen zu begegnen. Dann besteht ja vielleicht sogar die Möglichkeit, dass Sie positiv überrascht werden und plötzlich erkennen, warum auch schwierige Persönlichkeiten ihren Platz im Team verdienen.
Wenn Sie noch nicht überzeugt sind, gibt Ihnen unser Trainer Stefan Czypionka Tipps zum „Umgang mit schwierigen Zeitgenossen“. Sie erfahren detailliert wie Sie Besserwisser, Querulanten und Störenfriede durchschauen und ausbremsen. Und im Seminar „Führungsführerschein können Sie direkt alle Ihre anderen Führungsqualitäten auffrischen.
Kontakt: Claudia Lohsträter, Senior Marketing Manager, EUROFORUM | XING
(Quelle: Tagungsunterlagen EUROFORUM Seminar „Führungsführerschein“, Dr. Detlev Jurkuhn)