Solvency II bei Versicherungen

07.11.2016FinanceSolvency II, Versicherung, Reporting, KapitalanlageFeatured Article

So können Kapitalverwaltungsgesellschaften Investoren unterstützen

von Alexander Poppe & Dr. Marcus Wrede

Anfang 2016 trat Solvency II in Kraft. Im Zuge dieser Umsetzung werden Versicherungsunternehmen mit neuen und umfassenden Anforderungen hinsichtlich der Messung, Betrachtung und Berichterstattung ihrer Risiken konfrontiert. Als Folge geraten auch die Kapitalanlagen mit ihren Marktrisiken stärker in den Fokus. Da Versicherer durchschnittlich knapp ein Drittel ihrer Aktiva über Spezialfonds investieren, können Kapitalverwaltungsgesellschaften durch ihre Reportingerfahrungen zu Solvency II wertvolle Unterstützung leisten.


Zusätzlich zu den Fondsbeständen müssen nun auch Fondsin- Fonds-Konstrukte eingehend analysiert, bzw. entsprechend des Fachbegriffs „durchgeschaut“ werden.

Hohe Risikokapitalunterlegungen für intransparente Assets können vermieden werden, wenn Zielfondsbestände in die Marktrisikoberechnungen miteinbezogen werden – so wird die pauschale Gleichstellung mit nicht-gelisteten Assets verhindert.

Das Reporting muss daher sowohl für Fonds- als auch für Zielfondsbestände entsprechend detaillierte Daten bereitstellen. Das bedeutet in der Praxis einen deutlich umfangreicheren Datenaustausch zwischen Kapitalverwaltungsgesellschaften und eine erweiterte Datenlieferung an Versicherungsunternehmen. Mit dem sogenannten Tripartite Template ist bereits ein erster länderübergreifender Standard entwickelt worden.

Gleichzeitig muss auch die Systemarchitektur ausgebaut werden, um den neuen Vorgaben der gemeinsamen Bestandsanalyse von externen und internen Fonds gerecht zu werden. Im Falle von inkonsistenten, veralteten oder unvollständigen Daten sind auch Fallback-Lösungen vorzuhalten. Wenn Stressszenarien sowohl für eigene als auch für externe Bestände durchgerechnet werden, ist es sinnvoll, die Umsetzung der entsprechenden Vorgaben direkt von Beginn an auf dem neuesten Stand zu halten. Zusätzlich besteht auf Anlegerseite eine Vielzahl von Systemen, in die entsprechende Daten übermitteln werden.

Als wichtiges Ergebnis enthält ein umfassendes Solvency II Kapitalanlagenreporting neben detaillierten „Durchschaudaten“ miteinander vergleichbare Stressergebnisse zu allen Finanzinstrumenten, die auf einen „1 in 200 Jahren Schock“ normiert sind, sowie zusätzliche kundenspezifische Berechnungen. Dadurch kann die Versicherung auch die Wirksamkeit ihrer Absicherungsstrategien unter Extremszenarien überprüfen.

Aufgrund der umfangreichen Erfahrungen bezüglich Fondsdurchschau, Risikoreporting und Schnittstellen ist HSBC INKA bestens aufgestellt, um Versicherungen und Altersvorsorgeeinrichtungen aktiv zu unterstützen.

Dr. Sven Deglow Dr. Sven Deglow

 

 

 


Alexander Poppe, Mitglied der Geschäftsführung, HSBC INKA
Dr. Marcus Wrede, Leitung Risikocontrolling, HSBC INKA

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