Herr Gebel, warum sollte eine Getränkemarke in den sozialen Netzwerken präsent sein?
André Gebel: Facebook ist mittlerweile Pflichtbestandteil in jedem Marketing-Mix. Insbesondere Getränkemarken wie Coca Cola oder Budweiser gehören zu den stärksten Präsenzen mit den meisten Fans. Diese Bereitschaft der User, sich mit ihren Lieblings-Marken aktiv zu verbinden, birgt für Marketing-Entscheider einen wahren Goldschatz. Denn entgegen den Kosten für klassische Werbung, ist das Werben in Social Media noch vergleichsweise günstig.
Welche Netzwerke sind Ihrer Meinung nach empfehlenswert, welche eignen sich weniger?
Im Grunde genommen reicht eine Facebook-Präsenz, da Facebook mit über 25 Millionen Usern in Deutschland mit Abstand die Nummer 1 unter den sozialen Netzwerken ist. Die Kombination mit der Bilder-Community Instagram birgt zusätzliches Potenzial. Hier lassen sich Kampagnen mit hohem User-Involvement stricken. Und das führt letztlich zum erwünschten Effekt, dass User Content für die Marke produzieren: Inhalte mit hoher Markenidentifikation, die nichts kosten und wieder zurück ins Social Media-System gepostet werden können.
Zum Thema Content: Wie kreiert man aufmerksamkeitsstarke Posts, die für den Fan relevant sind und ihn zur Interaktion bewegen?
Eine gute Redaktion zeichnet sich durch solide Planung und Liebe zum Medium aus. Jeder Post, sollte durchdacht sein, der Markenstrategie folgen und vor allem den User unterhalten. Ohne Bild geht durch die starke Mobile-Nutzung heute nichts mehr. Das Produkt sollte dabei stets im Fokus stehen und den User durch eine besondere Inszenierung überraschen.
Mit welchem Aufwand muss man, in personaler und finanzieller Hinsicht, für eine Social Media Präsenz rechnen?
Grundsätzlich ist Facebook kostenlos. Doch mit dem Einrichten der Seite ist es natürlich nicht getan. Eine involvierende Redaktion, unterhaltende Aktionen mit Markenpassung sowie Werbung entscheiden letztlich über den Marketingerfolg. Von daher gilt auch hier: Ohne Investment kein Erfolg!
Und welches Budget muss man für Anzeigen (Sponsored Posts, etc.) einplanen?
Das hängt stark von den Zielen ab, die man sich setzt. Am Anfang sollte man lieber mehr Geld einplanen. Für eine Kampagne also mindestens fünfstellig, besser sechsstellig, um die Seite entsprechend aufzubauen. Denn nur wenn eine kritische Masse an Fans erreicht wird, machen Gewinnspiele und Aktionen überhaupt Sinn.
Autor. André Gebel, Vorstand Beratung & Strategie coma AG
Kontakt: Ingrid Della Giustina, Senior Konferenz-Managerin EUROFORUM | Ingrid Della Giustina bei XING