Das sind die drei wesentlichen Erfolgsfaktoren für eine Restrukturierung, die Pflicht und Kür vereint:
- Detailliertes Verständnis der leistungswirtschaftlichen Prozesse
- Einbindung der internen Leistungsträger zur Nutzung des Wissens und Motivation für die anstehenden Veränderungen
- Maßnahmencontrolling anhand operativer Kennzahlen
Leistungswirtschaftliche Kompetenz als Grundvoraussetzung
Für eine erfolgreiche Umsetzung ist eine intensive Auseinandersetzung mit den operativen Prozessen nötig. Mit Beginn der Umsetzungsphase sind
die identifizierten Potenziale im Detail zu hinterfragen. Erfahrungsgemäß sind in dieser Phase zumindest teilweise Neueinschätzungen aufgrund
neuer Informationen erforderlich. Gleichzeitig bietet sich aber auch die Möglichkeit, weitere Ansatzpunkte zu identifizieren, die bisher nicht verfolgt
werden. Die intensive Mitwirkung des Beraters hilft bei auftretenden Umsetzungsbarrieren.
Motivation und Überzeugung der Mitarbeiter als Kernaufgabe
Um die Umsetzung im Tagesgeschäft sicher zu stellen und nachhaltige Verbesserungen zu erzielen, gilt es vor allem die Mitarbeiter von der Notwendigkeit der Maßnahmen zu überzeugen. Ablehnung und Widerstand sind nämlich häufig die erste Reaktion. Hier erweist es sich als vorteilhaft, wesentliche „Meinungsbildner“ und veränderungsbereite Mitarbeiter schon bei der Erarbeitung der Restrukturierungsmaßnahmen einzubeziehen. Das ermöglicht zudem eine realistische Einschätzung in Bezug auf Zeitbedarf und erzielbare Effekte und erhöht die Akzeptanz der Maßnahmen im Unternehmen. Der Berater darf also kein vorgefertigtes Muster kopieren, sondern er muss im Dialog mit den Verantwortlichen passgenaue Lösungen entwickeln.
Ein rein finanzwirtschaftliches Controlling reicht nicht aus
Die Umsetzungskontrolle muss anhand von geeigneten Kennzahlen erfolgen. Die herangezogenen Kennzahlen sollten eine direkte Messung des angestrebten Effektes ermöglichen. Gegebenenfalls ist es erforderlich, die hierfür benötigten Informationen direkt aus dem ERP-System zu generieren
bzw. spezielle Reports zu definieren.
Bei alleiniger Fokussierung auf finanzielle Kennzahlen wird zudem häufig übersehen, dass sich gerade in den ersten Wochen der Umsetzung Maßnahmen zur Erzielung kurzfristiger Effekte oder einmalige Bereinigungen in den Kennzahlen niederschlagen. Diese werden häufig als Indikatorfür den Erfolg der Maßnahmen fehlinterpretiert.
Um die Validität zu gewährleisten, bedarf es daher einer eingehenden inhaltlichen Auseinandersetzung mit der Datenerhebung, Datenverdichtungund der abschließenden Aufbereitung unter Controllingaspekten. Nicht unerwähnt bleiben sollte die notwendige sorgfältige Auswahl eines Beratungspartners.
Er spielt eine wichtige Rolle bei der Umsetzung aller Restrukturierungsmaßnahmen.
Der Bereich Restructuring Services von Deloitte bietet umfangreiche Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Restrukturierung, Sanierung, Liquidation, Insolvenz und des Turnaround Managements an.
Autor: Carsten Lehberg, Partner im Bereich Restructuring Services, Deloitte
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