Handelsblatt Journal, März 2014

Restrukturierung - Sanierung - Insolvenz

Um die Jahrtausendwende standen 80% aller Restrukturierungsfälle kurz vor dem unternehmerischen Aus. Die prominenten Beispiele von Holzmann oder aus der deutschen Bankenwelt zeigen, dass es für einen Turnaround in diesem Stadium oft zu spät ist. Empfehlenswert ist daher ein frühzeitigesund permanentes Operational Excellence Programm.

Restrukturierung frühzeitig beginnen und nachhaltig umsetzen

Situationsgerechtes Konzept

Wesentlich für den Erfolg jeglicher Restrukturierungsmaßnahme ist die maßgeschneiderte Anpassung des Konzepts an die spezifische  Unternehmenssituation. Im Optimalfall folgt auf die erfolgreiche Restrukturierung eine Transformationsphase, in der Kunden, Qualität und Wettbewerb
im Fokus stehen. Ziel ist die systematische Optimierung aller Bereiche als fester Bestandteil der „organisationalen DNA“.

Steuerung, Umsetzungsbefähigung und Nachhaltigkeit sind die Kernbestandteile eines erfolgreichen Restrukturierungskonzepts. In der goetzpartners Buchlogik werden eben diese Erfolgsfaktoren berücksichtigt.

Steuerung

Erfolgreiche Restrukturierungen sind gekennzeichnet durch eine konsequente und gleichzeitig pragmatische Steuerung. Diese stellt sicher, dass alle Maßnahmen überschneidungsfrei, zielfokussiert und mit der notwendigen Geschwindigkeit umgesetzt werden. Dabei ist es unerlässlich, eine unabhängige Restrukturierungsorganisation zu implementieren, die getrennt vom Rest der Unternehmung agiert. Nur so werden alte Seilschaften
gekappt und der notwendige Durchgriff erreicht.

Aus der Praxis

Diesen Ansatz haben wir in den letzten drei Jahren bei der weltweit größten Restrukturierung verfolgt. Unser Klient hatte bis 2011 ca. 6 Mrd. Euro an Verlusten angehäuft und knapp 3 Mrd. Euro Cash-Reserven aufgebraucht. Nach erfolgreicher Implementierung im Jahr 2013 zeigte das Unternehmen
bereits das fünfte erfolgreiche Quartal in Folge – sowohl Umsatz als auch der operative Gewinn sind positiv und erreichen wieder die gesetzten Ziele.

Umsetzungsbefähigung

Restrukturierungen mit hohem Personalabbau können leicht fehlschlagen, wenn dem sensiblen Zusammenspiel von Arbeitgeber- und  Arbeitnehmervertretern nicht genügend Rechnung getragen wird. Rechtzeitige und offene Kommunikation als Basis für eine gemeinschaftliche Zusammenarbeit sind hier maßgebliche Erfolgskriterien. Basis für alle Gremienverhandlungen ist die Dokumentation der wirtschaftlichen Notwendigkeit der geplanten unternehmerischen Maßnahme.

Nachhaltigkeit

Eine Restrukturierung ist nur dann ein Erfolg, wenn sich die monetären Effekte jeder Maßnahme nachhaltig in der Gewinn- und Verlustrechnung niederschlagen. Unsere Erfahrung zeigt, dass Maßnahmenqualität, Geschwindigkeit, aktive Top Management Beteiligung sowie die professionelle Umsetzung die Erfolgsfaktoren einer Restrukturierung sind. Bereits in der Planungs- bzw. Konzeptionsphase ist es unverzichtbar, den Ressourcenbedarf nicht nur für eine Überwindung der akuten Unternehmenssituation zu planen, sondern auch zur Sicherstellung der mittel- und langfristigen  Handlungsfähigkeit zu bedenken. Nur bei Berücksichtigung all dieser Faktoren kann sichergestellt werden, dass die gewünschten Effekte auch nachhaltig in der GuV ankommen.

Autoren:

Max Scholz, Partner bei goetzpartners und verantwortlich für die Service Line Restrukturierung

Claudio Mager, Senior Manager bei goetzpartners

Dr. Tom Gellrich, Senior Manager bei goetzpartners

Alle drei Autoren verfügen über umfangreiche Restrukturierungserfahrungen sowohl im deutschen Mittelstand als auch in internationalen
Großprojekten.

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