Eine Branche im War for Talents

Unternehmen und ganze Branchen stehen zunehmend im Wettbewerb um qualifiziertes Personal. In Zeiten des Fachkräftemangels versuchen sie für potenzielle Bewerber so attraktiv wie möglich zu sein. Ein Beispiel für eine Branche im War for Talents ist das Facility Management (FM).

Personalengpass im Facility Management - Eine Branche im War for Talents

"In order to keep the pipeline full of talented people, almost all of the companies are starting to take nontraditional approaches to recruiting." (Ed Michael, McKinsey)

Wachstumsmarkt Facility Management

Facility Management gilt als Wachstumsmarkt. Deutschlandweit sind rund vier Millionen Menschen in dem Wirtschaftszweig beschäftigt - Tendenz steigend. Bereits heute erreicht die Branche einen Anteil von fünf Prozent am Bruttoinlandsprodukt. Damit liegt das Facility Management noch vor der Automobilindustrie und dem Maschinenbau. Für den Zeitraum bis 2020 rechnen die 25 führenden Unternehmen der Branche mit einem jährlichen Umsatzwachstum von bis zu sechs Prozent. Als eines der zentralen Wachstumsfelder gilt vor allem das Energiemanagement, welches im Zuge der Energiewende in Deutschland an Bedeutung gewinnt. Gute Zukunftsaussichten also, wäre da nicht die Sorge um die Nachwuchsgewinnung.

„Die Branche mit derzeit über vier Millionen Beschäftigten ist auf Wachstumskurs, die Unternehmen suchen qualifizierte Mitarbeiter“, erklärte Otto Kajetan Weixler (Bilfinger HSG Facility Management) gegenüber der dpa (05.08.2013). In einer kürzlich veröffentlichten Studie gaben die befragten FM-Dienstleister den Mangel an qualifiziertem Personal als derzeit stärksten Behinderungsfaktor für die Branche an. Und es ist keine Besserung in Sicht: Mittelfristig gehen die FM-Unternehmen gar davon aus, dass dieses Problem an Relevanz zunehmen wird (Quelle: Lünendonk-Studie 2013). Als Grund für die Nachwuchssorgen wird auch das einseitige Image der Branche angesehen. Niedrige Löhne und lange Arbeitszeiten prägen nach wie vor die öffentliche Vorstellung vom Job des Gebäudemanagers. Kein attraktives Umfeld für junge, gutausgebildete Fachkräfte also.

Imagekampagne soll Interesse wecken

Um das öffentliche Bild des Facility Managements zu verändern, starteten die dreizehn in Deutschland führenden FM-Unternehmen 2008 eine gemeinsame Imagekampagne. Ziel dieser ist es die Bekanntheit des Wirtschaftssektors zu erhöhen und Transparenz über die Leistungen des FMs zu schaffen. Auf diese Weise soll das Interesse von Bewerbern – insbesondere junger (Hoch-)Schulabsolventen – an einer Beschäftigung in der Branche gesteigert werden. Die Kampagne zeigt: FM ist mehr als Gebäudereinigung und Objektbewachung. Schließlich umfasst professionelles Gebäudemanagement neben diesen klassischen Dienstleistungsaufgaben auch technische und kaufmännische Aufgabenbereiche. Da überrascht es nicht, dass in den vergangenen Jahren zahlreiche FM-Studiengänge an deutschen Hochschulen entstanden sind.

Ob diese Maßnahmen als Antwort auf den Personalmangel in der Branche ausreichen, bleibt abzuwarten. Aufschluss über aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen im Facility Management gibt die „Facility Management Konferenz“ am 19. und 20. November 2013 in Frankfurt am Main.

 

Autor: Felix Klatt, Presse, EUROFORUM | Felix Klatt auf XING

Kontakt Facility Management Konferenz: Yvonne Traxel, Diplom-Kauffrau, Senior Konferenz-Managerin | Yvonne Traxel auf XING