Frau Katrin Hana, Head of Global Product Management Mobile PAYBACK GmbH, wird einen Vortrag zum Thema Mobile bei der WiWo Konferenz zum digital Commerce Mobile Wallet & Mobile Payment halten.

Als Mobile-Expertin haben wir Frau Hana um ihre Einschätzung zum Thema mobile Dienste gebeten und ihr drei Fragen gestellt:

 

Mobile Wallet - Katrin Hana, Head of Global Product Management Mobile PAYBACK GmbH

Welche Rolle spielt das Smartphone bei unserem Einkaufsverhalten?

Heutzutage hat fast jeder zweite Handybesitzer ein Smartphone. Die Mobiltelefone können immer mehr und unterstützen uns natürlich auch beim Einkaufen. Ob Barcodescanner, Mobile Coupons oder Bezahlsysteme – das Smartphone hat man als Einkaufsbegleiter quasi immer dabei. Wo finden die Kunden eine Filiale, welches Sortiment erwartet sie dort? Über das mobile device direkt kaufen derzeit 13 Prozent der Smartphone-Nutzer mobil ein. In allen Bereichen ist auf jeden Fall noch viel Luft nach oben.

Wie wird die Zukunft von mobilen Diensten aussehen? Werden wir bald komplett bargeldlos auskommen?

Laut einer Bitkom-Umfrage, kann sich bereits heute jeder fünfte Smartphonebesitzer vorstellen, komplett auf seinen Geldbeutel zu verzichten und nur noch mit dem Smartphone zu bezahlen. Generell sind Smartphonebesitzer, gerade auch die, die mobile Dienste wie mobile Coupons verstärkt nutzen, eher den neuen Technologien gegenüber aufgeschlossener als andere. Statt Papiercoupons einzulösen und mit der EC-Karte zu bezahlen sind diese Anwender die ersten, die auch das kontaktlose Bezahlverfahren über NFC oder QR Codes ausprobieren und damit den Weg für eine breite Akzeptanz bei Handel und Verbraucher bereiten. Das Angebot dazu müssen Anbieter – Handel und Telko – aber erstmal schaffen und was wir jetzt am wenigsten brauchen sind lauter Insellösungen. Ein Standard muss her, dann kann auch Mobile Payment an Fahrt aufnehmen. Ob dieser Standard NFC heißen wird, bleibt abzuwarten.

Viele reden davon, dass der stationäre Einzelhandel an Bedeutung verlieren wird. Sind mobile Dienste Killerapplikationen, die den Einzelhandel in die Knie zwingen?

Ich denke nicht, dass „offline“ an Bedeutung verlieren wird. Es ist doch eher so, dass das Smartphone eine Brücke zwischen online und offline schlägt. Allerdings sollte man den mobilen Kanal dabei nicht nur als nettes Extra ansehen. Der mobile Bereich bietet eine Menge Potenzial, dass die meisten Einzelhändler noch nicht ausnutzen – die Relevanz liegt dabei vor allem in der intelligenten Verknüpfung von allen Kanälen: online, offline und mobil. Damit kann man dem Kunden genau da begegnen, wo er sich auch gerne und in der jeweiligen Situation aufhält.

Aus Kundensicht sind Smartphones schon jetzt tolle Einkaufsbegleiter. Aber wie kann das Smartphone den stationären Einzelhandel unterstützen, statt ihn zu bedrohen? Das wird auch ein Thema meines Vortrags auf der Wirtschaftswoche-Konferenz. Mit Payback haben wir hier zahlreiche Erfahrungen gesammelt, gerade wie man das Smartphone im Multichannel-Mix optimal einsetzt.

Danke für das Gespräch!

Das Interview mit Katrin Hana führte Mary Worch.