Wer kennt das nicht: Man sitzt in der Besprechung und die Benachrichtigungslampe des Smartphones meldet eine neue E-Mail. Anstatt sich weiterhin auf die Besprechung zu konzentrieren, greift man zum Handy und fängt an, parallel die Mail zu lesen und der Besprechung zu folgen. Doch ist das wirklich zeiteffektiv? Die Forschung ist da schon weiter und zweifelt an dieser Art von Effektivität.

 

So brauchen Personen, die bei ihrer Arbeit unterbrochen werden, etwa 50% länger, um die ursprüngliche Aufgabe zu erledigen – und dabei werden auch noch 50% mehr Fehler gemacht als ohne Unterbrechung. Dazu kommt noch der Umstand, dass ein Mensch durchschnittlich 23 Minuten braucht, um sich wieder auf die eigentliche Aufgaben zu konzentrieren. Zuletzt wurde festgestellt, dass der IQ um 15 Punkte sinkt, wenn sich Menschen auf zwei Sachen gleichzeitig konzentrieren – mehr, als wenn dieselbe Person die ganze Nacht wach bleibt.

Multitasking verhindern – so geht’s:

Die Neuropsychologin Friederike Fabritius stellt mit dem Führungskräfteexperte Hans W. Hagemann im Buch „The Leading Brain: Powerful Science-Based-Strategies for Achieving Peak Performance" die neuesten Erkenntnisse der Hirnforschung für Führungskräfte zusammen. Dazu gehören sowohl aktuellste Forschungsergebnisse für Multitasker, aber auch die entsprechenden Tipps zum effektiveren Arbeiten.

Wir haben für Sie vier Tipps der Experten zum besseren Arbeiten zusammengestellt.

  1. Ablenkungen von Anfang an beseitigen
    Entfernen Sie alle Dinge vom Schreibtisch, die Sie ablenken könnten. Dazu zählen Papiere und Bilder, auch die Fotos Ihrer Familie. Wenn Sie diese auf dem Tisch behalten wollen, dann schieben Sie diese in den Hintergrund, der Rest gehört in die Schublade.
    Umgebungsgeräusche können Sie mit Ohrstöpseln oder geräuschunterdrückenden Kopfhörern ausblenden, falls Sie keine Möglichkeit haben, einen separaten Raum zu nutzen.
     
  2. Überschaubare Zeitblöcke bilden
    Teilen Sie ihre Arbeit in sinnvolle Zeitblöcke von rund 20 Minuten, in der Sie keine andere Arbeit machen als die vorgesehene. So schaffen Sie es, die Konzentration vollständig auf die Aufgabe zu lenken und setzen eine zusätzliche Portion Dopamin frei. Nach der Zeit können Sie dann gerne die Aufgabe wechseln, um sich wieder neu zu fokussieren.
     
  3. Konzentrationsphasen kenntlich machen
    Wenn Sie mit mehreren im Büro sitzen, dann zeigen Sie den Kollegen, dass Sie sich jetzt konzentrieren müssen. Dazu kann das Tragen von Kopfhörern beitragen aber auch ein Schild, dass Ihre Konzentrationsphase anzeigt.
     
  4. Abstand von Technik finden
    Versuchen Sie auf die Ablenkungen durch Technik zu verzichten. Wenn Sie dies nicht vollständig können, machen Sie Technologiepausen, die Sie zwischen den 20 minütigen Konzentrationsphasen einlegen. In denen können Sie schnell Mails beantworten oder in sozialen Medien Beiträge posten. Anschließend geht es dann in die nächsten 20 Minuten Konzentration.


Tiefere Einblicke in das Thema bietet unsere Seminarreihe „NEURO LEADERSHIP ACADEMY“, bei der Friederike Fabritius als Referentin tätig ist.