Mit Ausgründung der Softwareaktivitäten rund um sein Produktionsleitsystem E-MES in die Eisenmann Industrial Software Company (Enisco) wappnete sich Eisenmann frühzeitig für die Herausforderungen des industriellen Wandels durch Digitalisierung. Ziel des Anbieters von Anlagen und Dienstleistungen in den Bereichen Oberflächentechnik, Materialflussautomation und Thermoprozesse ist die Erweiterung des Know-hows in vernetzter Fertigung und die Realisierung der intelligenten Fabrik im Zeitalter von Industrie 4.0. Cross-funktionale „Smart Teams“ aus mehreren Eisenmann Geschäftsbereichen und Enisco entwickelten den Smart Paint Shop. Die Anlage verfügt über innovative Funktionen, die in dieser Konstellation erstmalig und vollumfänglich umgesetzt wurden und erhebliche Vorteile gegenüber herkömmlichen Lackieranlagen bieten.
Virtuelle Inbetriebnahme: Die Anlage wurde vor dem Aufbau mit dem Kunden virtuell in Betrieb genommen. Dadurch wurden bereits vor dem physischen Aufbau Fehler erkannt und behoben.
Mobile Visualisierung/Steuerung: Lackierprogramme werden vollständig digital angesteuert, der Kunde greift remote auf alle wesentlichen Prozessparameter zu.
Datenmanagement: Vollumfängliche Transparenz durch Verfolgbarkeit jedes Bauteils in jedem Prozess. Sensorik und Datenmanagement (z.B. Temperatur, Füllstand, Säuregehalt) ermöglichen Produktionsoptimierungen. Direkte Anknüpfung an das ERP-System erlaubt die Anlagenintegration in die zentrale Unternehmensplanung.
Digitale Werker-Führung: Wo zuvor Papier als Mittel der Wahl galt, liefert nun E-MES alle arbeitsrelevanten Informationen auf digitalem Wege. Ein intuitives User Interface unterstützt den Werker bei der korrekten Aufhängung der zu lackierenden Bauteile. Weiterhin werden die Mitarbeiter digital durch die Arbeitsinhalte zur korrekten Vorbehandlung der Produkte geführt. Die Anlage verfügt über eine integrierte Qualitätssicherung, weist etwa auf Gewichtsüberschreitungen am Warenträger oder das jeweils nötige Lackierprogramm hin. So entsteht trotz heterogenen Bauteilspektrums weitgehende Automatisierung und Flexibilisierung.
Smart Maintenance: Der Materialfluss durch die Lackierprozesse erfolgt über ein starkes Warenträgersystem (Power & Free). Sensordaten leiten präventive Instandhaltungsmaßnahmen ein.
Volker J. Osterloh, Leiter des Oberflächenzentrums der Amazonen-Werke: „Wir verfügen mit E-MES über exzellente Software und haben alle Prozesse ständig im Blick.“ Für Eisenmann verkörpert der Smart Paint Shop den Anlagenbau der Zukunft. „Unser Anspruch ist es, die Fertigung von heute intelligenter, effizienter und flexibler zu machen und die Smart Factory Wirklichkeit werden zu lassen“, so Daniel Hartmann, bei Enisco verantwortlich für Marketing & Sales.
Dieser Beitrag ist Teil der aktuellen Ausgabe des Handelsblatt Journals „Industrie 4.0“, das Sie hier erhalten können