Im Kreditgeschäft sehen die Banken derzeit ohnehin noch spürbares Wachstumspotenzial. Gleichzeitig wirken Regulatorik und Verbraucherschutz auf das Kreditgeschäft und führen zu einer weiteren Bürokratisierung. Leider ist der Regulierung-Trends noch nicht am Ende und Banken müssen sich auf weitere Regulatorik-Wellen einstellen.
Prozessoptimierungen bei Finanzdienstleistern
Prozessoptimierungen oder gar die Umsetzung von Lean-Philosophien, die derzeit auch bei Finanzdienstleistern en vogue sind, werden dadurch behindert. Von den Vertriebs- und Marktfolgeeinheiten wird ungeachtet dessen ein erheblicher Produktivitätsbeitrag erwartet. Der Baufinanzierungsprozess gilt in den meisten Banken als optimiert, im gewerblichen Kreditgeschäft ist der Manufakturanteil noch ordentlich hoch. Die Geschäftsbanken haben im gewerblichen Kreditgeschäft schon spürbar zentralisiert und interne sowie externe Kreditfabriken etabliert. Hier haben die Sparkassen und Volksbanken trotz einiger Fortschritte (aber auch Rückschläge) noch deutliches Nachholpotenzial.
Treiber der Industrialisierung
Weiterer Treiber der Industrialisierung bleibt die IT. Die meisten Banken arbeiten am oder bereits mit dem papierlosen, workflow-basierten Kreditprozess. Durch diese technische Unterstützung kann die Arbeitsteiligkeit weiter erhöht werden.
Generell ist zu erwarten, dass der Kreditprozess in den Banken hybrider und eine Durchmischung von Eigenfertigung und Fremdbezug darstellen wird, um die Gradwanderung zwischen Effizienz und Qualität abzubilden. Eine komplexe Herausforderung für jede Bank ihren eigenen perfekten Mix zu finden.
Autor: Dr. Ingo Kipker, Partner, Horváth & Partners Management Consultants, Düsseldorf. Herr Kipker hat den Vorsitz der Tagung Kreditprozesse der Zukunft. Empfehlung: Studie Operational Excellence 2013, Horváth & Partners.
Kontakt: Kathrin Dietrich-Pfaffenbach, EUROFORUM | Kathrin Dietrich-Pfaffenbach auf XING
