Persönlichkeitsanalyse durch Online-Spiel-Assessments
Die Spiele und ihre Inhalte sind vielseitig. Sie reichen von „Wasabi Waiter“, bei denen die Entscheidungsfähigkeit des Spielers als Kellner in einem Sushi-Restaurant analysiert wird, bis zur virtuellen Monsterjagd. Tatsächlich werden aber auch realitätsnähere Simulationsspiele angewandt, um den potenziellen Azubi des französischen Postdienstleisters Formaposte den Arbeitsalltag im Unternehmen näher zu bringen.
Dementsprechend werden daraus verschiedenste, für den Bewerbungsprozess bedeutende, Informationen abgeleitet. Mausbewegungen und Klicks werden analysiert und daraus ein detailreiches Psychogramm erstellt. Während dieses Vorgangs werden aus dem Spielverhalten Datenpakete generiert, welche im Anschluss durch Algorithmen ausgewertet werden. Fähigkeiten wie Kreativität und Multi-Tasking können mithilfe eines solchen Spiels ebenfalls geprüft werden. Zudem kann das Verhalten der Spieler Aufschluss über dessen Persönlichkeitsmerkmale und Fähigkeiten geben.
Entwickler der Spiele
Entwickler dieser Online-Spiel-Assessments sind beispielsweise Arctic Shores aus dem Vereinigten Königreich sowie das US-amerikanische Start-up Knack.
Knack definiert sein Ziel darin, Menschen aller Lebensbereiche die Möglichkeit zu geben ihre Talente zu entdecken und das persönliche Potential voll auszuschöpfen. Dabei legen sie den Fokus auf die Bereiche Bildung, Berufseinstellung, Linderung von Armut, Förderung der Inklusion sowie Verminderung von Ungleichheiten. Dadurch soll die Welt langfristig zu einem fairen Ort für alle werden.
Vor- und Nachteile von Online-Spielen als Teil des Bewerbungsverfahrens
Inwieweit Online-Spiele eingesetzt werden ist variabel. Einige Unternehmen ersetzen damit bereits die klassischen Vorstellungsgespräche, andere wiederum nutzen ein Spiele-Assessment als Ersatz für das sonst übliche (persönliche) Assessment-Center.
Unverkennbare Vorteile, die sich für Unternehmen durch das "Recruitainment ergeben, sind der Kostenaufwand, der vergleichsweise gering ausfällt, wie auch die Objektivität, welche durch einen Personalreferenten nicht in dem Maße garantiert werden kann.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt dabei ist, dass das "Recruitainment als Marketingtool bei der Mitarbeitergewinnung Eindruck schindet . Es lässt das Unternehmen moderner und innovativer wirken und schafft dadurch einen Anreiz für den Bewerber.
Laut Experten treffen die Algorithmen gerade in Bezug auf die Vorauswahl in der Regel verlässlichere Aussagen als menschliche Personalreferenten. Nicht außer Acht zu lassen ist allerdings auch, dass die letztendliche Urteilskraft sowie die Menschenkenntnis eines Recruiters unverzichtbar ist.
Auch das Thema Geschlechterbenachteiligung wird in Zusammenhang mit diesem Thema diskutiert, da Männern allgemein ein besserer Bezug zu solchen Online-Games nachgesagt wird als Frauen.
Entwicklung der Online-Spiel-Assesements in der Zukunft
Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass eine zunehmende Etablierung der Online-Spiel-Assessments als Teil des Bewerbungsverfahrens durchaus zu erwarten ist. Jedoch ist ein persönliches Kennenlernen in Verbindung mit einer menschlichen Einschätzung durch den Recruiter auch in Zukunft unverzichtbar für das Unternehmen.