Andreas vielen Dank für deine Zeit. Starten wir doch direkt mit der ersten Frage. Wie beschreibst du gridX in einem Satz?
gridX entwickelt flexible, skalierbare und zuverlässige Energie-IoT-Lösungen für B2B Kunden.
Wie kann ich mir das denn im Detail vorstellen? Wie werden bspw. die einzelnen Akteure in eure Plattform eingebunden?
gridX bietet für verschiedene Anwendungsbereiche White-Label IoT- Lösungen an, darunter Independent Homes, Smart Charging und Microgrids:
Independent Homes ermöglicht es Energieversorgern, ihren Kunden ein komplettes Energiemanagement für ihr Zuhause anzubieten. Hierdurch wird der Eigenverbrauch des Endverbrauchers maximiert und ein netzdienlicher Betrieb sichergestellt. Herstellerunabhängige können Produkte aus den Bereichen PV, Batteriespeicher, Wärmepumpe, Ladesäule und Brennstoffzelle kostengünstig eingebunden werden.
Smart Charging realisiert in Hotels, Parkhäusern und ähnlichen Einrichtungen ein effizientes und dynamisches Lastmanagement der Ladestationen für Elektroautos. Bei Bedarf werden vorhandene Photovoltaik-Anlagen, Batteriespeicher und andere dezentrale Geräte berücksichtigt und integriert. Mit Hilfe von gridX’s Lösung werden die vorhandenen Netzkapazitäten voll ausgenutzt. Somit werden Kosten eingespart und ein Netzausbau verhindert.
gridX’s Microgrids stellt das Energiemanagement für ein gesamtes Quartier bereit. Die Überwachung, Bilanzierung und Steuerung der Energieströme innerhalb des Microgrids erhöhen die Energieeffizienz und ermöglichen Lastverschiebungen bei Überproduktion. Microgrids haben großes Potential, um Schwankungen im öffentlichen Netz auszugleichen.
Alle Lösungen basieren auf der gridBox, gridOS und Cloud. Die Schlüsseltechnologien sind hauseigene Produkte und somit ideal miteinander verknüpft. Als IoT-Steuerungsinstrument kommuniziert die gridBox mit vernetzten Energiegeräten und integriert sie in die Plattform. Die gridX-Software ermöglicht durch ihre Algorithmen ein hocheffizientes Energieflussmanagement. Sie ist herstellerunabhängig und leicht an individuelle Anforderungen anpassbar. Die übergeordnete Cloud ermöglicht es, große Datenmengen von den angeschlossenen Energiegeräten in Echtzeit zu empfangen, zu speichern und zu verarbeiten. gridX bietet verschiedene Tools, um die verarbeiteten Daten über Dashboards in wertvolle Erkenntnisse für seine Partner und deren Kunden zu verwandeln.
Danke für die ausführliche Antwort! Auf dem Markt gibt es ja schon einige Unternehmen, die sich mit der Entwicklung von IoT-Plattformen beschäftigen. Wie kann der Kunde denn von eurem Angebot gegenüber anderen Anbietern profitieren?
Mit den integrierten und herstellerunabhängigen Lösungen können Energieflüsse visualisiert und angeschlossene Geräte, beispielsweise Photovoltaik-Anlagen, Batteriespeicher oder Ladesäulen für E-Autos, gesteuert werden. Die automatisierte Fehlerüberwachung und Fernwartung der gridX Lösungen eröffnen neue Möglichkeiten für eine vorausschauende Wartung. Der After Sales Aufwand kann deutlich reduziert werden, Serviceeinsätze können deutlich effizienter gestaltet werden und die Lebensdauer der Geräte steigt. Durch ausgeklügelte Prognosen auf Basis der erhobenen Daten kann zudem die Energieeffizienz erhöht und Einsparpotenziale gehoben werden. Energieversorger, Netzbetreiber und OEMs können dadurch ihren Endkunden einen besseren Service anbieten und somit eine langfristige Kundenbindung sicherstellen. Die intelligente Kommunikationsplattform von gridX bildet weiterhin eine gute Grundlage für eine Vielzahl innovativer Service- und Geschäftsmodelle.
gridX ist seinen Konkurrenten voraus, da wir das erste Unternehmen sind, das eine IP mit einem physikalischen Lastprofil verbindet. Unsere Full-Service- und herstellerunabhängige Lösung aus selbst entwickelter Hard- und Software bietet eine ganzheitliche Lösung für Last- und Kapazitätsmanagement sowie Echtzeit-Vergütung. Die Implementierung von tiefen neuronalen Netzen und häufigem Pattern Mining führt zu einer 11x besseren Geräteerkennung als bei Wettbewerbern. Unsere Over-the-air Updates garantieren die neueste Systemsoftware und einen reibungslosen Betrieb.
Und wie sieht euer Geschäftsmodell dabei aus?
gridX hat ein Platform-as-a-Service (PaaS) Geschäftsmodell. Wir berechnen für die Ausarbeitung, Organisation und Implementierung unserer individuellen, auf die Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnittenen Lösungen zunächst eine Einrichtungsgebühr. Darüber hinaus erheben wir eine monatliche Gebühr für unseren Cloud/Plattform-Service und jede angeschlossene gridBox.
Verstehe! Eure Anwendungsfälle liegen ja eher im B2B-Bereich. Grenzt ihr eure Zielgruppe weiter ein?
Genau, wir sind im B2B-Markt für IoT-Energie-Lösungen tätig. Das heißt, unsere Lösungen richten sich an Unternehmen im Energiesektor, die ihren Kunden eine IoT-Lösung anbieten möchte, also z.B. Energieversorger, Netzbetreiber, Stadtwerke und Technologieunternehmen. Bisher ist gridX nur auf dem europäischen Markt tätig. Allerdings werden wir ab dem Spätsommer Büroräume im Silicon Valley beziehen, da wir das German Accelerator Programm gewonnen haben, um auch auf dem nordamerikanischen Markt Fuß zu fassen.
gridX wurde 2016 gegründet, seitdem hat sich sicherlich viel getan, oder? Wo steht ihr denn gerade in der Entwicklung eures Startups?
Wir verfügen bereits über ein etabliertes Produkt auf dem Markt. Außerdem wurden schon mehr als 1000 gridBoxen implementiert und unsere Lösungen haben sich in der Praxis bewährt. Dabei haben wir mit mehreren großen Unternehmen, z.B. Viessmann und innogy, zusammengearbeitet und Projekte erfolgreich umgesetzt.
Andreas, vielen Dank für deine Zeit. Wir wünschen euch weiterhin viel Erfolg auf eurem Weg. In eurem Energieloft Call seid ihr aktuell auf der Suche nach Kooperationspartnern. Interessenten dürfen sich gerne bei euch melden.
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