Um effizient zu arbeiten, brauchen wir Energie - die ist jedoch nicht immer verfügbar. Stress, Ärger, Zeitdruck und andere Faktoren rauben uns diese Kraft, die wir dringend für die Aufgabe bräuchten. Das Geheimnis der Konzentration liegt im richtigen Energiemanagement. Denn nur wer richtig mit seinen Kräften haushält und für ein ausgeglichenes Verhältnis von Spannung und Entspannung sorgt, kann konzentriert handeln.
Was raubt uns im beruflichen (und im privaten) Alltag die Energie - und wie können wir es besser machen? Wir haben für Sie die wichtigsten Konzentrationskiller zusammengetragen – und sagen Ihnen auch, was uns erfolgreicher konzentrieren lässt:
1. Konzentrationskiller falsche Ernährung: Schokolade hilft bei der Konzentration!
Leider, leider ist das nicht richtig, Mit Schokolade und anderen Süßigkeiten essen wir uns eher müde. Unser Körper, unser Gehirn braucht die richtige Nahrung, um zu funktionieren:
- Gesund naschen: Nüsse statt Schokolade zum Beispiel, denn sie enthalten Eiweiße, ungesättigte Fettsäuren, und die wichtigen Omega-3-Fettsäuren. In Verbindung mit Rosinen heisst diese Nahrung nicht umsonst „Studentenfutter“... Auch Obst oder Rohkost hat langkettige Kohlenhydrate für eine konstantere Versorgung mit Zucker und wirkt somit besser, als der schnell wieder abgebaute Zucker in Süßigkeiten oder auch in Traubenzucker!
- Vollkornprodukte, Hafer, Kartoffeln, Gemüse, Obst und Trockenfrüchte halten länger fit als Weizenbrötchen, Baguette oder Fleisch. Komplexe Kohlenhydrate gehen langsamer in den Blutkreislauf und halten so die Konzentration länger aufrecht.
- Viel trinken. Aber das richtige. Wasser ist eine gute Lösung. Zu wenig Flüssigkeit kann zu Kopfschmerzen führen und die Sauerstoffversorgung der Organe, auch des Gehirns, stören.
- Ja, Kaffee ist auch Flüssigkeit, aber mit diesem Getränk bitte Mass halten – Kaffee ist ein Nervengift und da macht es die Dosierung: Kaffee wirkt bis zu 6 Stunden im Körper und ist daher am besten morgens und nachmittags zu genießen. Statt Kaffee oder aufputschenden Getränken probieren Sie doch mal energetisierende Grüntees oder Ingwertee. Auch Pfefferminze frisch aufgegossen wirkt durch die ätherischen Öle belebend.
Insgesamt gilt also: auf ausgewogene und angemessene Ernährung achten.
2. Konzentrationskiller Bewegungsmangel: Nur wer still sitzt, kann sich konzentrieren!
Nur zum Teil richtig. Zwar ist, wer sich konzentriert, still. Andersherum bedeutet still am Schreibtisch zu sitzen auch irgendwann eine nicht optimale Versorgung mit Sauerstoff. Wer lange unbeweglich sitzt, wird sicherlich einen Abfall seiner Konzentrationsfähigkeit beobachten. Schon mal bei einem Kreativ-Tief eine Runde Laufen eingeschoben? Wer kann, probiert es aus! Hilft auch gegen schlechte Laune! Denn Bewegung regt nicht nur das Herz-Kreislaufsystem an, sondern es werden auch die berühmten Glückshormone ausgeschüttet – und glücklich lässt es sich hervorragend konzentrieren!
Wenn Laufen nicht geht, stehen Sie öfters mal auf und dehnen, recken, strecken Sie sich! Nehmen Sie Treppen statt Aufzug, gehen Sie in der Mittagspause an die frische Luft. Tageslicht bildet Vitamin D und fördert die Konzentration.
Auch Techniken wie "isometrische Übungen", "Eneergiebahnen klopfen" oder Augenübungen lassen sich hervorragend am Schreibtisch ausführen. Und genauso gehören kurze Entspannungssequenzen dazu: Den Blick schweifen lassen, Augen mal kurz schließen, Kollegen besuchen – Entspannung dient der anschließenden Konzentration.
Ein Mindestmaß an Bewegung liefert Grimassen schneiden, Lachen oder Kaugummikauen.
3. Konzentrationskiller Ermüdung: Wer richtig arbeitet, braucht keine Pausen!
Zeitmanagement hilft bei der Konzentration! Jede große Aufgabe beginnt mit dem ersten Schritt. Den weiteren Prozess teilt man sich in überschaubare Sequenzen ein. So bleiben Motivation und Konzentration erhalten. Jede Tätigkeit wirkt auf Dauer ermüdend. Förderlich für die Konzentration kann es sein, wenn wir die Haupttätigkeit unterbrechen, oder zwischendurch andere Formen wählen, uns mit der Aufgabe zu befassen. So kann man z.Bsp. kurze Zusammenfassungen machen, zwischendurch den Sachverhalt für sich selbst hinterfragen, oder mit anderen besprechen oder die Aufgabe in einen anderen Zusammenhang stellen.
Zu einem guten Zeitmanagement gehören weiterhin Pausen: frische Luft, Bewegung oder eine sonstige kleine Abwechselung der Tätigkeit – und dann wieder zurück zur Aufgabe. Diese Pausen sollten regelmäßig eingeplant werden, im Verhältnis zur Arbeit jedoch nicht zuviel Zeit einnehmen. Alle 55 Minuten5-10 Minuten Pause können eine gute Richtlinie bilden.
Wenn möglich, kann man auch den Ort wechseln: mal im Café das Konzept durcharbeiten, in der Bibliothek recherchieren, statt im Internet (oder umgekehrt), oder sich an einen ruhigen Ort zurückziehen. Auch im Stehen lässt es sich arbeiten...
Ganz wichtig: für ausreichend Schlaf sorgen!
4. Konzentrationskiller Unordnung: Nur das Genie beherrscht das Chaos!
Mag sein dass ein Genie Chaos beherrscht. Doch unserem Geist dienen herumliegende Gegenstände gerne als Aufhänger und damit als "willkommene" Ausreden und Ablenkungshelfer. Ein aufgeräumter Arbeitsplatz fördert Klarheit, Klarheit begünstigt Konzentration. Genauso wichtig: Sorgen Sie dafür, dass alle wichtigen Arbeitsutensilien griffbereit sind. So haben Sie weniger Unterbrechungen und richten Ihren geistigen Fokus auf die Sache.
5. Konzentrationskiller Fehleinschätzung Lerntypus: Jeder lernt gleich!
Mit allen Sinnen lernen wir – und zwar individuell höchst verschieden. Während der eine stundenlang Vorträgen lauschen kann und dabei das Wichtigste gut behält, kann der andere durch Fragen stellen gut adaptieren. Mancheiner kann nur begreifen, wenn er die Vorgänge selbst erfährt, wie etwa anhand von Experimenten. Diese Lerntypen kommen optimal damit zurecht, sich den Sachverhalt selbst zu strukturieren. Also könnten Skizzen des Prozesses visuellen Lerntypen helfen, Zusammenhänge besser darzustellen. Wenn man also weiß, wie man lernt, weiß man auch, wie man sich leichter konzentrieren kann: Musik oder Stille helfen dem auditiven Typus dabei, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, angenehmes Umfeld, Weite oder bestimmte Farben können den visullen Lerntypus unterstützen.
Weiterhin gibt es noch Untersuchungen über die Auswirkungen von Düften auf unser Hirn - In der Regel kann man zwar im Büro keine Räucherstäbchen entzünden, aber schon der Duft von Zitronen soll der Konzentration dienlich sein. Andere ätherische Öle kann man dem über Tee oder Zwischenmahlzeiten zuführen, wie Basilikum, Lorbeer, Wacholder, Rosmarin, Majoran, Thymian, Nelke, Pfeffer, alle Minzarten, Bergamotte, Geranium, Limette, Verbena, Zitrone, Litsea cubeba, Salbei, Ysop, Lavendel spica, Eukalyptus, Tannenzapfen, Myrte, Zirbelkiefer oder Zypresse.
6. Konzentrationskiller Fehleinschätzung Biorhythmus: Lange arbeiten, heißt lange produktiv zu sein!
Genauso unterschiedlich wie im Lernen, sind wir in unserem Biorhythmus: Jeder hat spezielle Leistungs- und Ruhephasen. Die Ruhephasen sind notwendig zur Regeneration, sie sollten daher eingehalten und nicht unterdrückt werden. Während des Tages schwankt die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. In den Hochphasen sind Energie, Konzentration und Entscheidungsfähigkeit höher und wir sind weniger anfällig für Stress.
Wer seinen Biorhythmus also kennt, tut gut daran, seine Leistungsphasen entsprechend zu nutzen: In den Hochphasen zu arbeiten ist viel effizienter, als den ganzen Tag oder in den Abend hinein durchzuarbeiten! Grob unterscheidet man „Morgenmenschen“, die besonders vormittags aktiv und produktiv sind, und „Nachtmenschen“, deren Energie-Hochphasen gegen nachmittag/ abend sind. Gut, wenn man seine Aufgaben danach einrichten kann...
7. Konzentrationskiller Stress: Am besten immer erreichbar sein!
Ein zweischneidiges Schwert: Wie soll man bei einer Aufgabe bleiben, wenn man ein Auge immer auf sein Handy oder seinen email-Eingang hat? Das Wichtigste bei konzentrationsintensiven Aufgaben ist daher: Störungen vermeiden. Komplexe Gedankengänge brauchen ihre Zeit. Tipp: Handy ausschalten. Manche eMail-Accounts lassen sich auf „Beschäftigt“ stellen. Im Kalender lassen sich meetingfreie Zeiträume blocken. Ziehen sie sich in ruhige Arbeitsatmosphäre zurück...
Wenn nicht die Außenwelt bei der Konzentration stört, sondern die eigenen Gedanken.... Stress ist einer der größten „Konzentrationskiller“. Eine Möglichkeit, das Gedankenkarussel zu unterbrechen ist, ihm ein Stop! entgegenstellen: Genau so: Stellen Sie sich hin und sagen Sie laut und bestimmt „Stop!“. Wenn das nicht möglich ist, schreiben Sie sich einen kleinen gelben Zettel mit STOP!
Ziel der Gedanken-Stop-Technik ist es, sich aus dem Gedankengefängnis zu befreien. Sanfter als mit der Stop-Technik lernen Sie beispielsweise durch Entspannungs- und Meditationstechniken, Vorgänge und Gedanken vorüberziehen zu lassen, und sich so immer wieder auf die Aufgabe konzentrieren zu können.
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Autorin: Sabine Flechner, Online Marketing Manager EUROFORUM | XING | Website
Kontakt: Claudia Boerl, Konferenz Managerin, EUROFORUM | XING