Der Wert der Kunst - Art & Wealth Management

24.09.2013Finance, Handel & Marketing, RechtInvestition, Management

Die Rolle der Kunst in der Welt der Finanzen

Kunst & Finanzen - eine spannende Verbindung. Auf der 1. Art & Wealth Management Konferenz am 11. und 12. Dezember 2013 treffen Investoren, Kunsthändler, Wealth Manager, Asset-Manager, Berater, Anwälte und viele mehr zusammen, um über Kunst & Finanzen zu diskutieren. Im Vorfeld haben wir hier ein Kurzinterview mit Dr. Roman Kräussl, der den Vorsitz der Konferenz übernimmt, mit interessanten Statements zum Wert der Kunst:

Der Wert der Kunst - Art & Wealth Management

Dr. Kräussl, Sie veröffentlichen regelmäßig zu dem Thema “Kunst als alternative Anlageklasse”. Wie kommt man als Betriebswirt zur Kunst?

In erster Linie aus persönlichem Interesse. Ich habe immer schon einen Bezug zur Kunst gehabt, und geniesse jeden Schritt aus dem Elfenbeintum eines Betriebswirtschaftlers. Mein finanzwirtschaftliches Wissen lässt sich auch auf den Kunstmarkt übertragen:  gerade hier ist es mir ein persönliches Anliegen, Praxis KnowHow einzubringen! Dabei versuche ich, den tatsächlichen Wert der Kunst herauszuarbeiten, wie dieser genau zu bemessen ist, und welche Kriterien dafür angesetzt werden können. Mich interessiert dabei besonders, wie wir mit dem Verhältnis monetärer versus ästhetischer Wert umgehen können.

Ist Kunst das neue Gold? Oder sind die Preise am Kunstmarkt ihrer Meinung nach eine Blase, die bald zerplatzen wird?

Komplexe Frage: falls ich diese Antwort wüsste wäre ich bereits Millionär. Es entspricht dem Charakter des Kunstmarktes, dass die Preisschwankungen von Kunstwerken stark abhängig sind von dem Geschmack von wenigen privaten Sammlern und Investoren. Deren subjektive Einschätzungen sind schwer vorhersehbar. Zum Glück gibt es Datenbanken mit zahlreichen Informationen über die Preisentwicklung von Kunst über die Jahre - eine gute Basis um sich der Kunst als Anlageform zu nähern. Offensichtlich hatte die Finanzkrise Auswirkungen auf den Kunstmarkt, allerdings eher geringe. Der Markt erholte sich in relativ kurzer Zeit - ein weiterer interessanter Faktor für die Forschung auf diesem Gebiet.

Historisch ist Kunst als exklusiver Markt angesehen worden mit begrenztem Angebot und Nachfrage. Heute gibt es mehr Kunstschaffende und Kunstkäufer. Darüber hinaus hat neuer Reichtum und neue Märkte auch neue Segmente eröffnet. Sammler von Kunstwerken reflektieren ihre Kultur. Daher erwarte ich erhebliche Preissteigerungen auf den Kunstmärkten in Ländern wie China, Indien, Russland und Iran. Ich würde jedem empfehlen das zu kaufen, was einem gefällt.

Welches ist privat Ihr Lieblingskunstwerk und warum?

Mein Vater war Fotograf, daher war Fotokunst immer Bestandteil meines Lebens. Ich entdecke prinzipiell gerne Neues, so auch unbekannte Künstler, die ein noch ungeahntes Potential für die Zukunft haben – nicht nur bezüglich der Preisentwicklung sondern auch im Hinblick auf deren persönliche Entwicklung als Künstler. Dennoch würde ich als Lieblingskunstwerk das 1991er „New York Stock Exchange“ des mittlerweile weltweit teuersten Fotografen Andreas Gursky wählen: es kombiniert auf einzigartige Weise mein Interesse an Kunst und Finanzmärkten.

Danke für das Gespräch!

 

Dr. Roman Kräussl, Associate Professor, Luxembourg School of Finance, Luxembourg

Kontakt: Larissa Gruner, Leiterin Fachgruppe Recht, Senior Konferenz Manager | Larissa Gruner auf XING | Larissa Gruner auf LinekdIn

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