Warum bleibt die Nachfrage nach Immobilien in Bayern ungebremst groß? Gibt es dafür real nachvollziehbare Gründe?
Aufgrund der fehlenden Anlagealternativen sowie durch die niedrigen Bauzinskonditionen bleibt die Nachfrage nach Immobilien ungebremst hoch, was zu weiter steigenden Immobilienumsätzen führt. Die Angst um den Euro, die ich für überzogen halte, macht sich zudem nach vor bemerkbar
Wie ist die Bautätigkeit bei Wohnimmobilien aktuell einzuschätzen?
Während die durchschnittlichen nominalen Mietpreise in Bayern seit 2000 kontinuierlich steigen bewegt sich die Neubautätigkeit auf einem sehr niedrigen Niveau. Wurden bayernweit im Jahr 2000 noch 55.369 Wohnungen genehmigt, sank die Zahl bis 2012 auf 47.041 Wohneinheiten. Die Veränderung lag somit bei -15,0 %. 2013 wurden einer Hochrechnung des IVD-Instituts zufolge etwa 49.600 Wohnungen zum Bau freigegeben. Die Baufertigstellungen sind im bayerischen Durchschnitt zwischen 2000 und 2012 um beachtliche -46,0 % zurückgegangen.
Die Mieten für Wohnungen (guter Wohnwert, Baujahr ab 1950) legten nominal im Betrachtungszeitraum in Bayern um +39,3 % von durchschnittlich 6,10 €/m² (im Jahr 2000) auf 8,50 €/m² (2013) zu.
Einer der Objekttypen mit der größten Marktrelevanz sind ETWs; wie ist hier die aktuelle Marktsituation?
Während die nominalen Kaufpreise für Eigentumswohnungen/Bestand in den bayerischen Großstädten zwischen 2003 und 2005 einen ähnlichen Verlauf aufwiesen wie die Landeshauptstadt München, verstärkte sich der Preisanstieg in München seit 2006 deutlich. Sowohl in der Landeshauptstadt München als auch in den bayerischen Großstädten hat sich das Preisniveau bei Eigentumswohnungen/Bestand in den vergangenen Jahren, und hier insbesondere zwischen 2009 und 2013, aufgrund einer hohen Nachfrage stark nach oben bewegt. Während der Anstieg der Kaufpreise seit 2003 im Durchschnitt der übrigen bayerischen Großstädte (Augsburg, Erlangen, Fürth, Ingolstadt, Nürnberg, Regensburg, Würzburg) bei nominal +26,5 % lag, verzeichnete die Landeshauptstadt München im gleichen Zeitraum einen nominalen Anstieg von beachtlichen +70,0 %.
Für den Investor ist die Relation aus erzielbarer Miete und Kaufpreis von entscheidender Bedeutung; wie war hier die Entwicklung?
Während die durchschnittlichen Mietpreise (Wohnung/Baujahr ab 1950, guter Wohnwert) in München im Zeitraum zwischen Frühjahr 2010 und Herbst 2013 nominal um rund +16,0 % zulegten, stieg das Preisniveau bei den Eigentumswohnungen/Bestand um beachtliche +52,0 %. Im Frühjahr 2010 lag der Quadratmeterpreis bei Eigentumswohnungen/Bestand in München bei 2.890 €/m². Im Herbst 2013 lag dieser Wert bei 4.400 €/m². Das drückt letztendlich massiv auf die Renditen
Wo nun schon die Meisterschaftsschale in Bayern gelandet ist: Ihr Tipp für die WM-Saison? Wer wird Weltmeister?
Ich könnte mir vorstellen Brasilien. Das deutsche Team kommt m.E. bestenfalls ins Halbfinale, wobei sich deutsche Mannschaften ja häufig in Turnierverlauf deutlich steigern. Im Moment ist es aber in meinen Augen erst einmal wichtig, dass das Pokalendspiel aus bayrischer Sicht gut ausgeht…
Interviewpartner: Prof. Dr. Stephan Kippes, Professor für Immobilienwirtschaft, Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geisingen und Leiter des IVD-Institutes - Treffen Sie Herrn Dr. Stephan Kippes auf der IIR-Konferenz Immobilienstandort München
Kontakt: Nelli Hajdu, Konferenz Manager EUROFORUM | XING
