Mit einer Leistung von mehr als 5,3 GW tragen 20 Offshore-Windparks mit rund 1.200 Anlagen immer stärker zur Versorgungssicherheit Deutschlands bei. Sie liefern praktisch rund um die Uhr im Jahr sauberen Strom.


Nach Zahlen der AG Energiebilanzen konnten die Windenergieanlagen auf See ihre Stromproduktion auf 18,3 Terrawattstunden im Jahr 2017 steigern. Das ist fast 50 Prozent mehr als im Jahr 2016 (12,3 Terrawattstunden).

Aktuell sind zwei Offshore-Windparks mit einer Leistung von 780 MW im Bau. Für fünf Projekte mit einer Leistung von rund 1,5 GW liegt die finale Investitionsentscheidung vor. Bis 2020 ist gesetzlich ein Ausbau der Offshore-Windenergie bis zu einer Kapazität von 7,7 GW möglich. Der Ausbau der Offshore-Windenergie liegt somit im Plan.

Die Reduzierung des Ausbaupfads der Windenergie auf See durch das EEG 2017 - insbesondere Anfang der 20er Jahre - bremst allerdings diese positive Entwicklung der Offshore-Windindustrie in Deutschland. Zusammen mit den Küstenländern und den Gewerkschaften wurde daher bereits im September 2017 mit dem Cuxhavener Appell 2.0 ein Ausbau von mindestens 20 GW bis 2030 und 30 GW bis 2035 gefordert. Nur durch ein höheres Ausbauvolumina in Deutschland und ganz Europa werden für weitere und dauerhafte Kostensenkungen sowie Innovationen bei der Technologieentwicklung sorgen. Daher sollten auch freie Konverterkapazitäten, die sich nach den Ausschreibungsergebnissen In Deutschland im Frühjahr 2018 zeigen werden, zeitnah genutzt werden.

Die Vereinbarungen im Koalitionsvertrag zu einem zusätzlichen Offshore-Windenergie-Beitrag und einem generellen höheren Ausbau der Erneuerbaren Energien auf 65 Prozent bis 2030 sind daher begrüßenswert. Auch die verstärkten Anstrengungen im Bereich Forschung und Entwicklung durch die angekündigte Realisierung eines Offshore-Testfeldes sind positiv zu bewerten. Ebenfalls trägt die vorgesehene bessere Auslastung der Netze zu einem schnelleren Fortschreiten der Energiewende bei. Bei der Sektorkopplung braucht es allerdings weitergehende Maßnahmen, durch die insbesondere die fossilen Energieträger stärker belastet werden.

 

Dr. Ursula PrallDr. Ursula Prall
Vorstandsvorsitzende
Stiftung Offshore-Windenergie

www.offshore-stiftung.de